Als ich diesen Blogpost vorbereitete, erinnerte ich mich an jeden dieser Momente, die ich fotografisch festgehalten habe, wie, als wäre dieser erst gestern gewesen. Ich kann nicht genug von Japans Hauptstadt Tokyo schwärmen und zudem kann ich auch nicht genug versuchen, diese Stadt in Bildern, Videos sowie in meinen Worten wiederzugeben, wie ich sie erlebt habe.
Tokyo zählt mit seinen 9.2 Mio. Einwohnern (im Vergleich New York mit rund 8.4 Mio.) zu den größten Metropolen der Welt und hier findet ihr wahrlich alles! Ich wette mich euch, wenn ihr das erste Mal in dieser gigantischen Stadt seid, findet ihr sogleich 20 Dinge am ersten Tag, die ihr so noch nirgendswo gesehen habt. Egal ob es das Essen ist, die Kleidung, ein Automat, ein Straßenschild oder auch nur die Taxen – alles ist anders, und wenn etwas anders ist, ist es aufregend. „Ja, genau!“, denke ich mir und rolle das Wort ‚aufregend‘ mehrere Male über meine Zunge und blicke dabei in die Ferne. Tokyo ist nicht New York, erst recht nicht Paris und auch nicht LA, London oder Stockholm. Tokyo hat eine eigene Dynamik, die gar nicht zu vergleichen ist mit anderen großen Städten, die wir alle gut genug kennen. Wahrscheinlich, weil viele europäische oder amerikanische Städte sich irgendwie in der Essenz, im Auftreten der Shops, Kleidungsstil und Co. sich sehr ähneln.
Guide to Tokyo, Japan
Für mich ist Tokyo eine Art Poesie, sie ist überflutet von Modernität, fortgeschrittenen Technologien und eng aneinandergereihten Gebäuden, die nur so um jeden Platz kämpfen. Die Menschen sind sehr höflich, streng irgendwie, halten sich an Regeln, versuchen ihr Gesicht stets zu bewahren und scheinen dennoch so zerbrechlich. Die Kultur & Philosophie, die wie aus einem Märchen entsprang, kollidiert mit dieser heutigen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts und verschmilzt zu etwas Surrealem, das ich meine Augen einfach nicht davon abwenden kann.
Wie ein Pflaumenbaum, der seine dünnen Äste nach der Sonne streckt und seine rosafarbenen Knospen über dicke Mauern hervorblitzen lässt. Als ob sie den rasch vorbeilaufenden Menschen irgendwie ein Zeichen zu geben versuchen und zärtlich flüstern wurden: „Hey, alles wird gut.“ – Nicht umsonst liegt hier der Ursprung des Wabi-Sabi, ein japanisches ästhetisches Konzept der Wahrnehmung von Schönheit.
Schönheit ist hier nicht offensichtlich, für manche ist Tokyo vielleicht eine ‚hässliche‘ Stadt, nicht so perfekt und romantisch wie Paris, aber perfekt ist meistens nicht gleich schön, findet ihr nicht?
Um hier nicht noch länger zu philosophieren, gibt es also endlich wieder ein neues BUN BAO Video auf unserem Youtube-Kanal, mit vielen neuen Impressionen aus dieser unglaublich aufregenden Stadt! Wie immer habe ich versucht meine Sichtweisen, Einblicke und Momente die mir sehr viel bedeuten in einem kurzen Video wiederzugeben und ich hoffe, ich kann euch auch dieses Mal wieder ein wenig verzaubern und träumen lassen.
Zudem habe ich eine unendliche Reihe an Fotos für euch, die für mich Tokyo widerspiegeln sollen. Alle meine Tipps für Tokyo, was ihr unbedingt gesehen haben müsst, gibt es weiter unten:
Da dies schon das zweite Mal für mich in der Metropole Tokyo war, war dieser Besuch für mich reines Vergnügen, trotzdem entdeckt man jedes Mal neue Dinge und auch ich habe mich wieder in Tokyo verliebt. Hier gibt es nun eine kleine Auflistung mit meinen 10 wichtigsten Dingen, die ihr in Tokyo gesehen, probiert, gemacht und besuchen haben solltet!
10 Things to do, when in Tokyo
- Meiji Schrein: Eines der wohl bekanntesten Tempel in Tokyo – und das zurecht! Er ist unglaublich schön, weitläufig und auch die spirituelle Aura ist hier ganz groß. Sei es durch den umliegenden Park, bei dem man das Gefühl hat, nicht in einer der größten Metropolen dieser Welt zu sein oder die Architektur. Wenn man Glück hat, kann man sogar traditionelle japanische Hochzeiten miterleben und das Brautpaar in ihrer Tracht sehen. Was auch ganz toll ist, sind die Glücksbringer, die man als Souvenir für sich oder die Liebsten mitbringen kann.
- Tsukiji Fischmarkt: Ein wahrliches Spektakel für alle Food-Liebhaber, die vor allem sich gerne mal auf Märkten rumtreiben und die Atmosphäre aufsaugen wollen. Frischer Fisch, die Thunfischauktionen und auch die kleinen Restaurants und Stände, die nur so mit Köstlichkeiten gefüllt sind! Für ganz Mutige: Seeigel & Kugelfisch!
- Shibuya: Wohl DAS Shopping-Mekka überhaupt, egal ob Beauty, Kleidung, Accessoires und Co. (und vor allem in jeder Preisklasse), hier wird man fündig und hier lässt man Geld. Große Kaufhäuser wie PARCO, Shibiya 109 oder das Shibuya Hikari findet man hier direkt nebeneinander. Sehr beeindruckend ist natürlich auch die Shibuya Crossing, eines der wohl meist fotografiertesten Plätze in Tokyo.
- Harajuku: Verrückte Streetstyles und noch mehr Shopping gefälligst? Dann sollte die Takeshita Street im Stadtviertel Harajuku euer erster Start sein. Nicht umsonst hat Gwen Stefanie ein ganzes Album dieser Mädels dort gewidmet! Auch toll: Weiter die Straße runter, Richtung Omotesando, dort fangen die Designer Stores und Architekturschönheiten an!
- Mori Art Museum: Das Mori Art Museum besticht nicht nur mit einer unglaublich tollen Aussicht auf der 360°-Aussichtsplattform über Tokyo im Stadtteil Ginza, sondern auch mit tollen Ausstellungen wie vor Kurzem die Takashi Murakami, Japans Andy Warhol, „500 Arhats“ Ausstellung. Vorsicht: Zeit mitbringen!
- Akihabara & Maid Café: Für die Manga- und Anime-Fans unter euch ist Akihabara natürlich ein Muss, egal ob ganze Kaufhäuser die sich dieser knuddeligen Zeichnungen widmen und man von Poster, Anhängern, DVDs und, und, und alles kaufen kann – oder Cafés und Restaurants in denen sich Mädchen wie französische Dienstmädchen kleiden und Katzenohren tragen – hier ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
- Purikura Photobooth: Ein Absolutes MUST, wenn man in Japan ist! Das Prinzip ist einfach: Schnapp dir deine/n Freund/in und ab in den Fotoautomaten! Lustige Posen inklusive! Der richtige Spaß fängt aber erst bei der Bearbeitung der Bilder an, egal ob größere Augen, schmaleres Gesicht und kitschig glitzernde Schriften, der Fantasie sind, keine Grenzen gesetzt und diese sind zudem noch tolle Souvenirs und Mitbringsel!
- Rooftop Bar: Falls das Mori Art Center euch ein wenig zu überfüllt ist, könnt ihr in eines der vielen Rooftopbars und Restaurants in höheren Gebäuden Essen gehen oder gemütlich einen Cocktail a la „Lost in Translation“ schlürfen.
- Fantasy Dining: Die Japaner haben es irgendwie mit Rollenspielen! Einer meiner liebsten Erfahrungen in Tokyo war, die verschiedenen Fantasy Dining Restaurants, die verschiedenen Themen, wie Vampire, Geister, Alice im Wunderland oder gar Ninjas zum Konzept und Verkaufsschlager machen. Lust bekommen? Schaut dann hier mal beim Alice im Wunderland oder Ninja Restaurant vorbei.
- Raus aus Tokyo: Genau, ihr habt richtig gelesen! Das Tolle an Tokyo ist auch die Lage sowie die Verbindungen, ihr seid in wenigen Stunden in den Bergen, könnt dort in die Onsen (heiße Quellen springen), nach Kyoto und dort echte Geishas antreffen, oder nach Okinawa an den Strand. Ein Städte-Trip ist schön und gut, aber ein wenig Auszeit von dieser Millionenstadt muss dann auch manchmal sein!
Ich hoffe, ich konnte euch auch dieses Mal, Tokyo und die japanische Kultur auf meine eigene Art und Weise, ein wenig näher bringen! Habe ich euch Lust aufs Reisen gemacht? Und vor allem speziell auf Japan? Wenn ja, dann hinterlasst mir einen Kommentar und verratet mir doch mal, wohin die Reise demnächst geht und vor allem worauf ihr euch am meisten freut! Alle Blogeinträge aus Japan, findet ihr hier, oder oben in der Travel-Menüleiste! Love, Alice.
Photo: I heart Alice
Meine nächste Reise geht nach Tokyo und jetzt, nachdem ich das Video gesehen habe, bin ich noch hibbeliger als eh schon. Ich kann’s wirklich nicht mehr abwarten. <3 Sehr schöner Post, danke dafür!
So, so, so toll! Vielleicht komme ich diesen Sommer nach Tokyo, mal schauen wie teuer die Flüge sind. Bisher war ich „nur“ in Fukuoka und Umland und auf Okinawa, beides total zu empfehlen!
Meeeega nice ! Ich muss mir diesen Kindheitstraum jetzt auch endlich mal bald erfuellen !
Liebe Alice. Vielen Dank für diesen tollen Guide – ich plane schon länger eine Reise nach Tokyo und dein Post ist die perfekte Ausgangslage!
xx. Mirjam
http://www.miiju.ch
Alice, du hast so wunderbare Fotos von Tokio gemacht! Ich lebe hier für ein Jahr und bin ja auch so eine begeisterte Amateur-Fotografin. Nun habe ich aber häufiger das Gefühl, dass Japaner wirklich überhaupt nicht fotografiert werden wollen. Ich achte gerne drauf, das Gesicht eher unkenntlich zu lassen, wenn ich Fremde ablichte. Aber manchmal kriegen es die Leute doch mit und schauen mich richtig böse an. Hast du davon auch was mitbekommen? Ich find’s sehr schade, weil ich die Menschen hier echt faszinierend find, teilweise auch einfach den Style so unglaublich feiere… Aber irgendwie hab ich hier Hemmungen, eben weil es mir so vorkommt, als würden sie wirklich partout nicht fotografiert werden wollen. Wie hast du das denn gelöst?
Hallo! Vielen Dank erstmal für deine Zeit und deinen ausführlichen Kommentar – es freut mich so, dass ich die Stimmung gut einfangen konnte! Und was für ein Traum in Japan zu leben – muss ja sehr spannend sein! Zu deiner Frage: Ich würde die Menschen generell ersmal Fragen, vor allem wenn du gezielt fotografieren möchtest, wie eben Streetstyles oder so! Aber generell wenn es sowas wie Streetphotography oder aus dem Leben herraus fotorgafiert ist, versuche ich es so unscheinbar und unauffällig zu machen. Es würde ja auch in Deutschland komisch sein, wenn jemand direkt vor dir steht und ein Foto macht, ohen zu fragen oder? Also gehe ich nach dem Prinzip, was er nicht weiss, macht ihn nicht heiss. Wie gesagt, versuche es einfach unauffälig zu machen und die Person nicht zu bedrängen oder unwohl fühlen zu lassen. Japaner sind ja dann noch etwas introvertierter. Viel Erfolg!
Danke liebe Alice für dein schnelles Feedback! Ja, in Tokio zu leben war mein großes Ziel. Allerdings bin ich doch von den Preisen für öffentlichen Transport und frische Lebensmittel eingeschüchtert worden. So wie früher in Hamburg einfach mal dank Monatskarte in die S-Bahn oder den Bus sitzen, ’ne Fototour machen und dann max. 1,20 € für ’ne Kugel Eis ausgeben, geht hier halt nicht mehr. Allein von mir nach Shinjuku und zurück gehen ca. 7 € drauf. Und dann will man essen, was trinken etc. Das summiert sich ganz schön. Aber an sich ist es ’ne geile Stadt. Wenn du mal wieder hier bist, zeige ich dir auch gerne ein paar versteckte Eckchen, die ich nur dank meiner japanischen Freunde und Mitbewohner kennen gelernt hab 😉
Nun zur Fotografie: Ich versuche auch immer von Weitem zu fotografieren und es die Menschen nicht wissen zu lassen. Eben weil ich keine Posen sehen will, sondern Authentizität. Gerade in der Bahn ist das aber doch manchmal schwer. Irgendwer bekommt den Auslösemechanismus meiner Kamera mit und tötet mich dann halb mit seinen Blicken 😀 Streetstyle will ich hier auch demnächst fotografieren, aber da werde ich auf jeden Fall ganz ausdrücklich fragen. Bis dato versuche ich weiterhin mit meinem Teleobjektiv möglichst unauffällig zu bleiben – oder eben mit den bösen Blicken zu leben 😛