Eine Reise auf die Insel Madeira stand seit Jahren ganz oben auf meiner Bucketlist. Ich liebe die Kombination aus Meer und Bergen und habe außerdem gehört, dass das Klima dort das ganze Jahr über sehr angenehm sein soll, nicht zu warm und nicht zu kalt, perfekt also für so zarte Pflänzchen wie mich. Apropos Pflanzen, die fühlen sich auf Madeira wirklich sehr wohl. Die Insel mitten im Pazifik ist grün. Sehr grün.
What to do in Madeira?
Ich sollte zwar nur zwei Tage in Madeira bleiben, freute mich aber trotzdem wie Bolle. Von Berlin aus ging es erst nach Lissabon und dann weiter nach Madeira. Wir flogen durch eine dicke Wolkensuppe und ich machte mir ernsthafte Gedanken darüber, eventuell zu luftige Kleidung eingepackt zu haben, ging ich doch davon aus, dass auf der Insel immer Frühling sei. Als ich die ersten Berge durch die Wolken erblickte, war es um mich geschehen. Madeira und ich, was war Liebe auf den ersten Blick. Ja, es war diesig, und ja, so sollte es auch die nächsten 2 Tage bleiben, aber das macht auf dieser traumhaften Insel so gar nichts, denn die Temperaturen waren durchaus angenehm und die Wolken boten gemeinsam mit den Bergen ein beeindruckendes Naturschauspiel. Die ganze Insel wirkte wie eine verwunschene Welt, die es zu entdecken gab.
A Quick Guide To Madeira
Funchal: Hauptstadt mit Charme
Die Landschaft ist bergig, die Ortschaften liegen zumeist in Tälern, so auch die Hauptstadt Funchal, das touristische Zentrum von Madeira. Ich persönliche bleibe gerne ein paar Tage in größeren Städten, um etwas von den Leuten vor Ort mitzubekommen. Und natürlich, um zu essen. Die Stadt hat eine sehr angenehme Größe, die Bettenburgen halten sich auch in Grenzen und mit der Seilbahn kann man nicht nur von den Bergen direkt ans Meer fahren, man hat auch einen Ausblick über Funchal, der einen dezent die Kinnlade runterklappen lässt. Wem Seilbahnen zu langsam sind, der kann auch in eine der berühmten Monte sledges hopsen. Diese geflochtenen Schlitten sind allerdings nichts für schwache Nerven und man sollte sich darauf gefasst machen, während der Fahrt Geräusche von sich zu geben, die stark an Meerschweinchen erinnern. Unten an der Promenade angekommen, kann man dann ganz wunderbar durch die Altstadt schlendern und sich die vielen bunten Türen ansehen, die alle von unterschiedlichen Künstler*innen bemalt wurden, oder man setzt sich in eines der unzähligen Restaurants. Wer lieber selbst kocht und dazu noch etwas über die besondere Küche Madeiras erfahren will, dem sei an dieser Stelle die Madeira Cook Experience ans Herz und in den Magen gelegt, denn einen lustigeren und intimeren Einblick in die hiesige Esskultur gibt’s nirgends.
Den besten Ausblick gibt’s übrigens beim Cabo Girão View Point, allerdings ist das auch nichts für schwache Nerven, denn durch den gläsernen Boden kann man knapp 600 Meter in die Tiefe schauen. Im Nini Design Center lassen sich nicht nur tolle Designermöbel bestaunen, nein, es gibt auch was zu essen (zum Glück). Das Fine Dining Restaurant befindet sich im ersten Stock und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf Funchal. Trotz edlem Design und gehobenen Preisen ist der Service übrigens herrlich unstockig und sehr aufmerksam.
Madeiras Natur entdecken
Madeira ist bekannt für seine Natur, die es unbedingt zu entdecken gilt. Das geht am besten mit einem Mietwagen oder man spart sich den ganzen Hustle und bucht eine geführte Jeep Tour. Ich war noch nie ein Fan von festen Touren, aber holla, habe ich mich hier eines Besseren belehren lassen. Die Tourguides kennen nicht nur jeden Schleichweg, nope, sie wissen einfach alles und sind wirklich supernett. Mir war gar nicht bewusst, wie erheiternd eine geführte Tour sein kann und ich würde auf jeden Fall bei meinem nächsten Besuch wieder so eine Experience buchen, allein schon, um wieder den Nervenkitzel zu spüren, wenn man einen winzigen Feldweg mit gefühlt 20000 % Steigung rauf schleicht, direkt neben dem Abgrund. Es gibt eine feste Regel, der man sich nicht entziehen kann: Keine Madeira Reise ohne Levada Walk. Levadas sind kleine, offene Kanäle, an denen man entlang wandern kann und von denen aus man einen fantastischen Ausblick auf die Landschaft genießt. Es gibt kurze, einfache Touren und eher anspruchsvolle, somit ist für jede*n etwas dabei. Den besten Ausblick gibt es aber im Quinta do Furão. Im hoteleigenen Restaurant gibt’s nicht nur superleckeres Essen, sondern auch eine riesige Terrasse mit einem Ausblick, der seinesgleichen sucht.
Horizonte erweitern – Weiter nach Porto Santo
Ja, Madeira ist super, aber nur 50 Kilometer weiter wartet eine ganz andere Überraschung. Porto Santo ist die kleine Schwester Madeiras und so ganz anders. So anders, dass ich diese besondere Insel in einem anderen Artikel gesondert vorstellen möchte. Ich kann hier jedoch nicht unerwähnt lassen, dann man von der Fähre, die einen in aller Herrgottsfrühe nach Porto Santo bringt, einen wirklich atemberaubenden Ausblick auf das langsam erwachende Funchal und den Rest der Insel hat. Dafür steht man gerne um 6:00 Uhr (!!!!!) auf.
Photo / Sophia Giesecke
*This trip was made possible thanks to Visit Madeira.
*The opinions expressed here represent, as always, the writers own.