Shinto Wedding Ceremony at Meiji-Jingu

Shinto Wedding Ceremony at Meiji Shrine, Tokyo / Travel Diary by IheartAlice.com

Es war ein heißer Nachmittag in Tokyo und ich machte einen langen Spaziergang zu einer meiner wohl liebsten Ruheoasen in dieser Metropole. Der Meiji-Schrein gehört nicht nur zu den bekanntest, sondern auch zu den Schönsten in Tokyo. Es war heiß und auf meinem Weg zum Tempeln hörte ich die unzähligen Grillen ihre Lieder zirpen, während ich bei dem Schritt das Rascheln der Kiessteine unter meinen Füßen spürte. Vor dem Betreten des Schreins schöpfte ich mir aus dem Brunnen eine Kelle von dem eiskalten Wasser, um mich sozusagen für den Besuch zu reinigen. Das Wasser tut gut und mit meinen noch nassen Händen, kühlte ich meine roten Wangen.

Der weitläufige Wald, der den Meiji-Schrein umgibt, hat etwas Magisches an sich. Etwas, dass einen vollkommen vergessen lässt, dass man sich eigentlich in einer der bevölkerungsreichsten Städte befindet, voller Autos, Werbeanzeigen und Menschen. Aber das hat Natur generell ja an sich. Als ich aufblickte, liefen zwei junge Tempelmitarbeiterinnen, bekannt als Miko, in ihren traditionellen Roben vorbei. Weite Kimonoärmel mit zarten Blumenmustern zierten den Oberkörper während das leuchtend rot ihrer traditionellen weiten Hosen, auch Hakame genannt, ihnen eine gar göttliche Silhouette verleiht. Ihr langes schwarzes Haar ist mit rot-weißen Bändern zu eleganten Pferdeschwänzen zusammengebunden, die anscheinend so leicht sind, dass sie wie in Zeitlupe im Wind tänzelten.

Ihnen folgt ein Brautpaar, geschützt mit einem großen Papierschirm in Rot auf denen der Schatten der Bäume seine filigranen Formen ziert. Jedes Mal wenn ich in Japan bin, fühle ich mich wie in einer Szene von Sofia Coppola’s „Lost in Translation“. Aber wer kann mir dies verübeln, wenn ich solch einen magischen Moment erlebe, wie diesen hier, den auch Coppola in ihrem atmosphärischen Film so gut eingefangen hat? Die Braut mit ihrer weißen Haube sah aus wie einer der vielen Göttinnen und Charakteren aus alten japanischen Märchen, welche ich nur aus Mangas und Animes kenne.

Shinto Wedding Ceremony at Meiji Shrine, Tokyo


Meiji Jingu
1-1 Yoyogikamizonocho
Shibuya, Tokyo 151-8557, Japan

Der Shintoismus gehört neben dem Buddhismus zu den bedeutendsten Religionen in Japan, die aus einer Vielzahl von Kulten und Glaubensformen sich zusammenfügt und sich an japanische Gottheiten (kami) richtet. Auch hier kommen Erinnerungen in Form eines Filmes hoch, der in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle spielt: „Spirited Away“ oder in Deutschland auch unter „Chihiros Reise ins Zauberland“ bekannt, von Hayao Miyazaki und Studio Ghibli. Gottheiten und Geister, die in allem Leben und Dingen verankert sind, sei es die Natur, ein einzelnes Blatt oder auch der Wind.

Ich hatte das Glück zwei Shinto-Hochzeiten an einem Nachmittag zu erleben. Wie auch der spannende Moment, als die eine Hochzeitsgesellschaft sich zum gemeinsamen Foto zusammenstellte. Reihe an Reihe, als hätten es alle präzise einstudiert, wo sie stehen müssen. Der weiße Kimono der Braut stach wie ein Lichtschimmer heraus und nur nach wenigen Fotos war dieser kurze Moment schon wieder vorbei.

Die spirituelle Stimmung, die Kleidung, Menschen und auch dieses noch nie zuvor gesehene, haben mich daran erinnert, wieso ich das Reisen liebe. Ich liebe es unterschiedliche Kulturen kennenzulernen, zu beobachten und in kurzen Momenten festzuhalten, bevor sie wieder vorbei sind. Dieses Gefühl, das mein Herz aufblühen lässt, dafür reise ich.

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Photo: I heart Alice / Alice M. Huynh

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