Erinnert ihr euch an folgende Stelle aus Sophia Coppola’s Lost in Translation Szene, in der Charlotte, gespielt von Scarlett Johansson, und Bob, gespielt von Bill Murray, in der atmosphärischen Rooftop Bar saßen, Jazz Musik leise im Hintergrund spielt und sie folgende Worte wechseln:
Bob: What are you doing?
Charlotte: My husband’s a photographer, so he’s here working. I wasn’t doing anything so I came along.
Bob: What do you do?
Charlotte: I’m not sure yet, actually.
Zwar fand diese Szene im Park Hyatt Tokyo statt, da das Andaz Tokyo Toranomon Hills aber zur Hyatt Gruppe gehört und auch die Atmosphäre genauso entspannt und mysteriös war, fühlte ich mich doch ein wenig wie Scarlett Johansson, die in Tokyo zu sich selber finden möchte, dennoch irgendwie verwirrt und ganz planlos in dieser aufregenden Stadt auch gleichzeitig verloren geht.
Auf meinen Reisen versuche auch ich mich wiederzufinden, denke darüber nach, was ich im Leben möchte, was ich noch sehen will und vor allem wer ich bin. Tokyo spielt dabei eine ganz eigene Rolle. Direkt nach Beendigung meines Modedesign Studium letzten Jahres, ging es für mich das erste Mal nach Japan und ich war überwältigt von der Kultur, dem Essen, den Menschen und Tokyo selbst. Alles schien hier anders, fremd, irgendwie spannend aber auch beängstigend – doch diese Erfahrungen bereicherten mich, meinen Charakter und weckten noch mehr Neugierde in mir.
Andaz Tokyo Toranomon Hills
Diese Neugierde verstärkte sich vor allem durch meine Leidenschaft für Essen. Neue Länder entdecken, die einheimische und saisonale Küche austesten und dadurch Menschen und der Kultur des jeweiligen Landes näherkommen. So vielfältig die Menschen sind, so individuell ist natürlich auch die jeweilige Küche.
Bevor der Lost in Translation Abend in der Andaz Tokyo Rooftop Bar startete, ging es zunächst zum Dinner ins The Sushi Restaurant, im 52. Stock des Andaz Tokyo Hotels. Eine private schon gar intime Atmosphäre wartete auf mich, als ich den nur 8 Sitze großen japanischen Teezimmer inspirierten Raum, betrat. Die Sitze sind direkt an der Theke, sodass man von jedem Platz aus, den besten Blick auf die frischen und saisonalen Zutaten sowie geschickten Hände des Sushi Masterchef Masuda-San, hat. In rhythmischen Bewegungen nahm er eine frische grüne Wurzel, rieb sie auf einer Bambusscholzplatte und richtete so eines der wichtigsten Zutaten für wohl das bekannteste Gericht in Japan zu: Wasabi.
The Sushi
Andaz Tokyo Toranomon Hills
1-23-4, Toranomon, Minato-ku,
Tokyo, Japan, 105-0001
+81 3 6830 7739
Mo-So: 17-22h
Preis: $$$
Das The Sushi bietet den Gästen ein umfangreiches Menü an, welches vor allem für Qualität bekannt ist. Neben dem A La Carte Sushi Menü, gibt es auch die Möglichkeit des Omakase (お任せ). In meiner Zeit, in der ich in New York gelebt habe, kam ich das erste Mal mit Sushi Omakase in Berührung. Der Ausdruck Omakase bedeutet so viel, wie „Ich überlasse es dir.“ und somit bestimmt der Sushi Masterchef die Reihenfolge sowie die Auswahl des Sushi, Sojasoße und Wasabi. Unser Sushi Masterchef Masuda-San bereicherte unseren Abend – und vor allem unserem Geschmackssinnen – mit einer köstlichen Auswahl traditionellem Sushi, von außergewöhnlichen Zutaten wie Seeteufelleber oder Seeigel, bis hinzu den Klassikern Thunfisch, Aal und Venusmuschel. Jeder Bissen war ein Genuss, eine wahrliche Geschmacksexplosion in höchster Qualität, lies meinen Gaumen erstaunen und mein Herz höher schlagen. Meine Favoriten waren vor allem die Seeteufelsleber mit frischen Frühlingszwiebeln und Sojasoße, japanischer Halbschnabelheckt-Sashimi sowie die Holzmakrele.
Alice hearts:
Omakase: Seeteufelleber; Halbschnabelheckt; Holzmakrele
+ Ambiente
+ Service
+ Qualität der Speisen
+ Sake & Weinkarte
– Plätze
Ein Sushi Omakase Menü beinhaltet: 3 Tsumami, 3 Sashimi, 10 Sushi, eine Miso Suppe & Dessert und kostet im Andaz Tokyo The Sushi rund 15.000 ¥ (exkl. Steuer / ca. 120 €) pro Person. Zu dem Omakase Menü hatte ich zudem auf Empfehlung des Hauses einen Sake (japanischer Reiswein), der vor allem mit den klaren und unbehandelten Geschmäckern des Sushi, Hand in Hand ging.
Andaz Tokyo Rooftop Bar
Nach diesem wunderbaren Essen ging es nun für uns nur wenige Schritte weiter auf die Andaz Tokyo Rooftop Bar. Genau wie das The Sushi, liegt auch hier die Rooftop Bar im 52. Stockwerk der Toranomon Hills. Da es im März noch recht frisch war, zogen wir uns von der Open-Air Bar in die warme windstille Bar nach innen und genossen von hier aus die Aussicht auf Tokyo.
Kreative Cocktails, eine unglaubliche Aussicht (ob Abends oder tagsüber) und vor allem eine unverfälschte und warme Atmosphäre machten den Abend unvergesslich. Die Basis aller Cocktails auf der Andaz Tokyo Rooftop Bar besteht aus Premium Teesorten, saisonalen Früchten, Sake und Premium Champagner. Wie ihr auch schon in meinen vorherigen Travel & Eat Beiträgen aus Tokyo gesehen habt, findet sich das Konzept der Nutzung von saisonalen Früchten und Zutaten in fast jedem japanischen Restaurant, Café oder Bar wieder. Wie auch im The Sushi, verwendet die Rooftop Bar für die Cocktails nur Früchte der Saison sowie aus Respekt der japanischen Teekultur, nur sorgfältig auserlesene Teesorten.
Andaz Rooftop Bar
Andaz Tokyo Toranomon Hills
1-23-4, Toranomon, Minato-ku,
Tokyo, Japan, 105-0001
+81 03 6830 7739
So-Do: 17-24h
Fr-Sa: 17-1h
Price: $$$
Das Menü ist also sehr von der Kultur wie einheimischen Geschmäckern und Früchten dominiert, welches ich vor allem in dem Früchtecocktail ‚Mummas Apple Pie‚, mit wildem türkischem Honig, Calvados, Fuji Apfel, Amazake (traditionelles jap. Getränk aus fermentiertem Reis) und Ahorn, zum Vorschein kommen. Auch der Teecocktail ‚Kyohime Amazake‚, mit Grey Goose Poire, Matcha Puder, Amazake und dem geschmacksintensiven Yuzu (jap. Pendant zur europäischen Zitrone), verbindet geschmacklich wie auch kulturell alle Komponenten der japanischen Kultur in einem Getränk zusammen. Die Preise der Cocktails beginnen bei ca. 1.850 ¥ (ca. 15€), Bier ab 1.000 ¥ und Softdrinks ab 850 ¥.
Alice hearts:
Cocktails: Kyohime Amazake; Mummas Apple Pie;
+ Ambiente
+ Location
+ Service
+ Zeitmanagement
+ Getränkeauswahl
Um diesen Abend nun abzurunden, schließe ich mit einer meiner liebsten Zitaten von Bob aus Lost in Translation sowie den unglaublichen Bildern, der Aussicht vom Andaz Tokyo Rooftop Bar, ab:
„The more you know who you are, and what you want, the less you let things upset you.“
Love, Alice.
Photo: I heart Alice & Andaz Tokyo
Thank you AndazTokyo for having me!