Der Eurovision Songcontest ist im vollen Gange und das diesjährige Gastgeberland Ukraine zeigt sich von seiner prächtigsten Seite. Anlässlich dieses Events verschlug es mich, dank der Einladung von Google, für einige Tage in die Hauptstadt Kiew. Dies war mein erstes Mal im ‚Osten‘ und ich wusste nicht, was ich zu erwarten hatte. Wie waren die Menschen? Wie sehen die Straßenschilder aus, die Straßen und die Architektur? Und die Kleidung, das Essen? Fragen über Fragen. Je näher ich der Stadt kam, desto mehr freute ich mich über das Neue und Unbekannte.
Die Ukraine und Kiew ist höchstwahrscheinlich nicht das erste Reiseziel für einen Städtetrip, das einem einfällt, und die erste Reaktion meiner Freunde und Familie war eher eine Mischung aus Verwunderung und Besorgnis. Und für die Unentschlossenen unter euch möchte ich direkt darauf hinweisen, das der Trip, zu den Schönsten gehört, die ich erleben durfte. Kiew ist eine wunderbare Stadt, mit einer spannenden Geschichte, toller Architektur, wunderschönen Kirchen, leckerem Essen und interessanten Menschen. Etwas anders als Paris, Prag, Barcelona oder London – aber genauso spannend wie jede andere europäische Stadt.
Kyiv Travel Diary
Von Plattenbauten zu Stalingebäuden
Vom Flughafen aus war es noch eine rund 30-minütige Autofahrt bis in die Stadt. Entlang einigen Feldabschnitten entlang sah man in der Ferne die ersten Plattenbauten bevor wir die Brücke über den Dnepr-Fluss, die in das Stadtzentrum führt, erreichten. Es ist unverkennbar, dass die UdSSR seine Spuren, wie in der Architektur und der Sprache, hinterlassen haben. Je näher wir ins Stadtzentrum kamen, desto prachtvoller wurden die Gebäude. Die Straßen waren eng und unglaublich charmant. Ob dies wohl an den historischen Gebäuden oder den überaus grünen Straßen lag? Bewaffnet mit Google Maps und Google Translate, meinen wohl ständigen Reisebegleiter rund um die Welt, waren unbekannte Straßen und kyrillische Schriftzeichen nun kein Problem mehr.
Viel Zeit blieb mir leider nicht, aber dennoch genug, um mich in den Straßen von Kiew verlieren zu lassen und allerlei Dinge zu entdecken. Vintage Silberbestecke und Vasen aus der damaligen Sowjetunion neben Made in China Matroschka Souvenirs und Kyiv Kühlschrankmagneten auf der Andriyivsky Uzwiz, einer wunderbaren Straße mit kleinen Ständen. Ich kam an kleinen kunstvollen Gemälden vorbei, die die Künstler sporadisch an die Hauswände gehängt haben und die verschiedensten Straßen sowie ikonische Kirchen und Kloster von Kiew zeigten.
Als zum Mittag sich die dunklen Wolken weiter wegzogen, erstrahlte der Himmel im schönsten Blau und Kiew zeigte sich mit den sommerlichen Temperaturen von der schönsten Seite. Die goldenen Kuppeln des St. Michaels Kloster blitzten um die Wette, während die zarten Kirschblüten im leichten Wind tänzelten. Bei so vielen orthodoxen Klostern und Kirchen kann man durchaus sagen, dass die eine schöner als die andere ist. Kein Wunder das Kiew auch das Jerusalem des Ostens genannt wird.
Meine fünf persönlichen Highlights in Kiew
- Der Majdan Platz wurde vor allem durch die Orangene Revolution in 2004 weltbekannt, welches nicht nur das Zentrum der Stadt ist, sondern auch das Zentrum der Proteste gegen den Wahlbetrug der ukrainischen Präsidentschaftswahlen war. Dieser geschichtsträchtige Ort ist umzingelt von historischen Gebäuden sowie dem wunderschönen Unabhängigkeitsdenkmal.
- Das Kyiv Pechersk Lavra (Kiewer Höhlenkloster) ist eines der ältesten russisch-orthodoxen Klosterkomplexen mit einer Vierzahl an detailverliebten Klostern, Museen, Kirchen sowie Mönchshöhlen mit einem fabelhaften Ausblick auf das Mother Motherland Monument (Mutter-Heimat-Statue).
- Einer meiner liebsten Kirchen in Kiew ist die St. Michaels Kirche mit seinen himmelblauen Fassaden, den goldenen Kuppeln sowie dem ukrainischen Barockstil.
- Ein etwas unauffälliges Highlight war Gogol’s Nase, welche besagt, dass man beim Vorbeigehen die Nase für viel Glück und Gesundheit reiben soll.
- Für alle Souvenirliebhaber, aber auch Spaziergänger empfehle ich euch die Andriyivsky Uzwiz. Die, auf Deutsch, Andreas-Gasse ist einer der historischsten Straßen in Kiew und wird auch gerne mal das Kiewer Montmartre genannt. Hier findet man von kleinen Souvenirständen auch einige Vintage-Schätze aus der ehemaligen Sowjetunion sowie viele Künstler.
Mit einem weinenden und auch lachenden Auge verlasse ich das wunderschöne kontrastreiche Kiew und werde es doch hoffentlich bald wieder besuchen kommen. Denn meine Sehnsucht nach den historischen und charmanten Straßen sowie dem Kyiv Cake, eine Spezialität aus der Hauptstadt, aus mehreren Schichten Meringue, mit Cashew Nüssen, Schokoglasur und Buttercreme-Füllung, ist groß!
Photo: I heart Alice / Alice M. Huynh
*This trip was made possible thanks to Google Germany.
*The opinions expressed here represent, as always, my own.
Sieht mega toll aus! würd mich auch total reizen! die Architektur sieht nämlich wundervoll aus!!
wünsch dir ein schönes Wochenende!!
Vicky