Ich bin normalerweise, oder sagen wir mal generell, kein Fan von geplanten Touren, sei es Touren durch Museen, Städte oder ganze Reisen. Doch da wir in Kyoto leider nur zwei volle Tage Zeit hatten und das Hyatt Regency Team in Kyoto so lieb war und uns einen Fahrer, der auch noch fließend Englisch spricht und sich in der Gegend auskannte, zur Verfügung gestellt hat, waren wir zutiefst dankbar für die Gastfreundschaftlichkeit sowie den Service den wir im Hyatt Regency Hotel in Kyoto erlebt haben.
Yuki-San, unser Fahrer fuhr uns nun zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die wir an einem Tag sicherlich sonst nicht geschafft hätten. Am Mittag fuhr er uns ins Mimasuya Okudohan (みます屋 おくどはん), ein traditionelles japanisches Restaurant, das vor allem Obanzai anbietet. In der traditionellen Kyoter Küche (Kyo ryōri), gehört Obanzai zu der wohl „niedrigsten Stufe“, denn es bezeichnet einfache Hausmannskost, dass vor allem durch die saisonalen Früchte & Gemüse besticht. Für schwierige Esser ist dieses Essen wohl nicht unbedingt geeignet, da es sehr japanisch ist und auch für mich in einigen Aspekten sogar neu, undefiniert (aber trotzdem lecker) war.
Das Okudohan ist in einem alten Kyoter Gebäude (machiya) wiederzufinden und auch wenn hier nichts auf Englisch ist, erkennt man diese kleinen Restaurants vor allem an dem saisonalen Gemüse, welches vor dem Häuschen nur so darauf wartet auf Instagram zu landen. Im Eingang selber sollte man, wie in vielen Japanischen zu Hause, die Schuhe ausziehen, hierfür sind Stühle im Eingangsbereich angebracht und es gibt zudem Schränke, in denen man die Schuhe verstauen kann.
Traditionelles Obanzai Mittagessen im Mimasuya Okudohan Kyoto
Die Sitze sind traditionell gehalten, man kann entweder „normal“ an einem Tisch sich setzten, oder sich eben hinknien. Wir saßen an der Theke und das Essen wurde uns direkt rübergereicht. Wusstet ihr zudem das sich viele Japaner gar nicht hinknien zum Sitzen? Auf unserem Platz zum Beispiel gab es für den Fußbereich einen Hohlraum, in denen man also einfach die Beine „verstaut“, somit sitzt man wie auf einem normalen Stuhl, doch genauso tief wie die anderen Gäste.
Das Obanzai zeichnet sich dadurch aus, dass es viele kleine Gerichte auf einem Tablett sind, die in 9 verschiedenen Schälchen angerichtet wird. In meinem Mittagsmenü hatte ich neben verschiedenen zubereiteten Tofus, auch saisonales Gemüse, entweder gedämpft oder gekocht. Auch Sashimi (roher Fisch), ich denke es war Thunfisch, Reis und eine Suppe, war dabei. Geschmacklich war es ein Erlebnis, es war, wie beschrieben, sehr ungewohnt, dennoch unglaublich lecker und aufregend. Mir haben vor allem die verschiedenen Tofu-Varianten gefallen, aber auch das Sashimi sowie das Gemüse, wie Aubergine, Seetang, Rettich, Kürbis und Co. – also eigentlich alles!
Obanzai hat zudem den Sinn, nicht viel wegzuschmeißen, deswegen die kleinen mundgerechten Portionen, die auch meiner Meinung nach, als Vielfresser, total ausreichend war.
Mimasuya Okudohan Kyoto (みます屋 おくどはん)
Gokomachi Sanjo-dori Kudaru
Nakagyo-ku, Kyoto
+81 75-231-2219
11:30 – 14:30 Uhr & 18:00 – 22:30 Uhr
Station: Kawaramachi, Kyoto Shiyakusho-Mae
In jedem Menü ist zudem entweder Tee, Wasser oder Kaffee sowie zusätzlichen Reis, sind inbegriffen.
Das Mittagsmenü kostet in etwa ¥1,300 (ca. 9,50€) und das Abendmenü ¥3,000 (ca. 22€), im Restaurant selber kann kan nur beim Abendessen rauchen und das englische Menü ist ebenfalls nur abends erhältlich.
Wichtig ist es hier auch wieder anzumerken das in diesem Restaurant keiner, aber wirklich keiner, Englisch spricht! Dennoch kann man sich sicherlich irgendwie mit Händen und Füßen verständigen, und wenn man nicht verhungert und das Essen letztendlich bekommt, spielt es auch keine Rolle mehr, wie es passiert ist. Na, hungrig? Love, Alice.
Follow Alice on Instagram / Facebook / Twitter / Youtube!
English: After a long sightseeing tour with our tourguide Yuki-San, he brought us to a small cute restaurant called „Mimasuya Okudohan“ (みます屋 おくどはん) in Kyoto center. This small traditional Japanese Restaurant is located in a small wooden house, also called machiya. Now let me introduce you to one of the not so glamorous, but still super yum, Kyoto cuisine, which is called Obanzai. This is a dish, which consists of several small (9 in total) dishes with tiny-bits of everything – mostly tofu in all kind of variations, seasonal vegetables and fruits, as well as fish and meat. For first-timers, this must be very interessting or akward, even I had to admit, that I was surprised by all the new tastes.
A lunch set is about ¥1,300 (aprox. 9,50€) and dinner set about ¥3,000 (aprox. 22€). There is only an English menu available for dinner and be prepared for non-english speaking staff (just like almost everywhere in Japan). Please also be aware of taking off your shoes when entering the dining area (just like in a normal Japanese household) and I would recommend you the seats in front of the staff to catch a glimpse of them working. Enjoy! Love, Alice.
Mimasuya Okudohan Kyoto (みます屋 おくどはん)
Gokomachi Sanjo-dori Kudaru
Nakagyo-ku, Kyoto
+81 75-231-2219
Opening Hours: 11:30 am – 2:30 pm & 6:00 pm – 10:30 pm
Nearest Train-Station: Kawaramachi, Kyoto Shiyakusho-Mae
Photo: I heart Alice