Looking back on 2020

Self-Portrait by Alice M. Huynh / iHeartAlice.com – Travel, Lifestyle & Fashionblog from Berlin. Germany


Dieses Jahr war ganz schön… Eigenartig? Turbulent? Anders? Ich glaube kaum einer von uns konnte ahnen, dass 2020 doch so anders wird als die Jahre zuvor. In meinem Fall war ich nicht mehr die Hälfte des Jahres für den Blog auf Reisen in ferne Länder und Städte unterwegs, sondern verbrachte die meiste Zeit in meiner Wahlheimat Berlin (*da hat sich die Miete mal gelohnt!). Ohne Reisen und Projekte gingen auch die Aufträge zurück. Ich musste mich etwas neu erfinden, nicht nur privat, sondern auch beruflich. Wer ist die Alice, die sonst eigentlich nur auf Reisen ist? Neue Eindrücke liebt und eigentlich alle zwei Wochen unterwegs ist?

Bei dem Blog konnte ich zurück zu meinen Wurzeln gehen: Outfits kamen nun häufiger vor und auch wenn ich mich schon seit Langem nicht mehr in nur eine Kategorie stecken lasse, vor allem nicht nur als reinen Modeblog gelten wollte, war es doch etwas nostalgisch, wieder mehr Looks zu fotografieren mit dem Unterschied, dass ich es lockerer angehe und mich, als auch Mode nicht allzu ernst nehme. Essen rückte in den Vordergrund und ich zeigte euch einige leckere Rezepte aus dem Hause Huynh.

Privat war ich erstaunlicherweise entspannt. Vielleicht weil ich auch sonst immer sehr viel unterwegs bin und es auch sehr genossen hatte, dieses Jahr mal mehr in Berlin und zu Hause zu verbringen. Die Zuversicht, dass ich früher oder später wieder „normal“ arbeiten kann, war da und somit fiel es mehr nicht schwer, mich in meinen eigenen vier Wänden zu beschäftigen. Denn das Jahr zeigt uns (immer noch), das jetzt viel wichtigere Dinge wie Gesundheit, Solidarität und Mitgefühl auf dem Tagesplan stehen, als unser tägliches und manchmal sogar egoistisches Vergnügen.

Es tut gut, auch etwas zu haben, was sich sehr vertraut anfühlt…

Mal nur an einem Ort zu sein, bringt auch neue Seiten hervor, nämlich z. B. alte Dinge neu zu erleben und zu entdecken. So habe ich auch meine tägliche Routine im Homeoffice gefunden, meine Lieblings-Spazierroute, habe engere Freundschaften mit Menschen knüpfen können, die zuvor ich nur als Bekannte bezeichnete. Es tut gut, auch etwas zu haben, was sich sehr vertraut anfühlt, sei es eine Straße, ein Geschmack oder auch Menschen. Zudem gab es für mich neue Erfahrungen, denn ich bin nicht nur Tante, sondern auch noch Patentante geworden! Eine Erfahrung, die ich nicht missen wollen würde und ich kann stolz auch nun darüber sagen, dass ich die Rolle als Tante voll und ganz liebe.

Dieses Jahr bin ich auch noch 30 geworden und habe meinen Geburtstag mit einigen Freunden und der Familie in Schottland gefeiert. Trotz ‚ruhigem‘ Jahr wollte ich diese neue Dekade ebenfalls ruhig angehen und da haben sich die Weiten der Schottischen Highlands sich perfekt dazu angeboten. Keine Pläne, keine To-Do-Listen, kein Stress, sondern einfach nur Ruhe. Jemanden Zeit zu geben und zu verbringen ist für mich etwas unglaublich Kostbares und dieses Gefühl von Ruhe und Zeit wurde mir erst in Schottland umso mehr bewusst, nicht nur weil ich nun eine neue Zahl vorne dran hängen habe.
Natürlich war nicht alles so ruhig und paradiesisch, wie es sich nun anhört. Es gab auch einige unschöne Momente in 2020. Persönliche Ereignisse und wortwörtlich Geister aus der Vergangenheit, die mich dieses Jahr sehr geplagt (oder sagen wir mal tun es immer noch) haben. Schlaflose Nächte und dunkle Momente prägten das Jahr ohne einen Ausblick auf Flucht und/oder Ablenkung. Doch was wären die schönen Momente des Jahres ohne die nicht so angenehmen oder?

Was bedeutet es nun auch für mich persönlich Dreißig, zu werden? Was die Gesellschaft mir vorgibt oder andere im gleichen Alter vorleben, war selten etwas, woran ich mich orientiert habe. Ist es nun auch anders geworden? Ich denke nicht. Dennoch mache ich mir mehr Gedanken darüber, wie wohl die Zukunft wird – noch habe ich keinen Masterplan, aber ich gehe mit Zuversicht voran! Dieses Jahr hatte ich wahrlich viel Zeit nachzudenken, mich hinzusetzen und mich mit meiner Gefühlswelt und mit meiner Umgebung, meinen eigenen Wertvorstellungen als auch derer um mich herum als auch meinen persönlichen Ansprüchen & Erwartungen befasst. Unangenehm, aber dennoch wichtig für meine persönliche Weiterentwicklung und für mich ein kleiner Schritt weiter in die richtige Richtung.

Was das neue Jahr uns allen wohl bringen wird, können wir nur erahnen. Sonst wäre das Leben ja auch langweilig oder? Love, Alice.

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Photo / Alice M. Huynh

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