Leben in New York finanzieren? Ich bin schon genau 30 Tage hier in New York und habe mich auch schon wirklich sehr gut eingelebt. Nun, wie jeder Student habe ich nicht gerade viel Geld, auch wenn ich Blogger bin. Das hört sich jetzt wirklich sehr komisch an, denn ich habe Designer-Schuhe hier und Designer-Sachen da, nur das Problem ist, das ich in einer der teuersten Städte der Welt wohne und ich die Dinge auch meistens geschenkt bekomme. Natürlich kann ich mich von meinen Eltern aushalten lassen und ein Leben wie eine Neureiche führen – aber so eine bin ich dann doch nicht. Jedoch bin ich auf die finanzielle Hilfe meiner Eltern angewiesen, aber Erspartes, welches ich erarbeitet habe, und BAföG gibt es ja auch noch.
Nun muss ich noch auf mein Auslands-BAföG warten und ich habe auch nur ein bestimmtes Limit für die Miete meiner Wohnung sowie das Leben generell in New York City. Mein Motto für das Leben hier in NYC: „Ich bin noch jung, ich brauche kein Leben in Luxus.“ – nur so kann ich mir ein Leben in New York finanzieren. In den letzten Monaten in München, vor allem aber während meines Studiums wurde es mir mehr und mehr bewusst, das das „wahre“ Bloggerdasein, finanziell für mich nicht zu verwirklichen ist, da ich das Geld brauche, um anstatt ein neues Paar Designerschuhe zu kaufen und immer das neuste im Kleiderschrank zu haben nur damit ich meine Leser- und Klickzahl aufrechterhalten kann, diese lieber in Stoffe, mein Studium und vor allem das Leben und meine Zukunft generell investieren muss und will.
„Man muss das Geld erst aus dem Fenster werfen,
damit es zur Tür hineinkommt.“ – Karl Lagerfeld
Eines meiner liebsten Zitate von ihm, denn das, was dieser kurze, aber wirkungsvolle Satz aussagt, beschreibt genau meine momentane finanzielle Situation um das Leben in New York finanzieren zu können: Ich muss sehr viel Geld ausgeben, um Erfahrungen zu sammeln, um mich weiterzubilden und um später vielleicht mal mit meiner Arbeit alles wieder einnehmen zu können, was momentan in der Gegenwart viele Ausgaben verursacht.
Beispielsweise beim Alexander Wang Sample Sale, über den ich vor einigen Wochen gebloggt habe, ich hätte mich einfach komplett neu einkleiden können, tolle Designer Stücke besessen, denn das Geld hätte ich, doch dann frage ich mich, was mache ich dann damit? Ich hätte wahrscheinlich kein Geld für Essen, die Metro Karte oder Sonstiges wie Eintrittsgelder für Museen oder Konzerte gehabt, welche mich natürlich auch sehr interessieren, gehabt. Von Designer-Klamotten wird man eben doch nicht satt und so einfach wie es bei Miss Bradshaw in „Sex and the City“ aussieht, ist es dann doch nicht. Auch das unbezahlte Praktikum ist mir finanziell ein Dorn im Auge, aber was macht man denn nicht alles dafür, um nur einen Eintrag eines bekannten Designers in seinen Lebenslauf zu bekommen.
Im Kontrast hierzu muss ich aber auch sagen, dass ich recht spendabel im Sinne davon bin, gut zu leben. Ich habe zwar ein mittelgroßes Zimmer in Chinatown, spare mir die Metrokosten, da ich jeden Tag zu Fuß laufen kann – aber Essen gehen, was in New York nicht unbedingt immer gut und günstig ist, auch nicht in Chinatown – das ist trotzdem noch drinnen. Ich gönne mir auch sehr gerne frische Blumen, die mein Zimmer wohnlicher machen, ab und zu ein Eis oder Macarons, weil diese mich mehr befriedigen als High Heels im Schrank.
„Selber Kochen!“ – Denken jetzt sicherlich viele, aber ihr wisst ja gar nicht, wie hoch die Preise für frische Zutaten hier sind und wenn man nicht unbedingt gerade einen Target (günstiger Supermarkt) oder so in der Nähe hat, muss man halt zum teuren Deli nebenan und das kann gerne auch mal genauso viel kosten wie ein „billiges“ Essen in Chinatown oder sonst wo.
Leben in New York finanzieren
Viele fragen mich auch nun nach den genauen Kosten und Ausgaben hier und ich werde keinen Kostenplan aufstellen, da dies zu privat ist. Eines kann ich euch aber verraten, für mein Visum musste ich 2000€ zahlen, dazu kam der Hin- und Rückflug, der kurzfristig gebucht werden musste, die Miete monatlich von $750, was in Manhattan und vor allem in dieser Lage ein Schnäppchen ist – und ich besitze nicht einmal eine Zimmertür, Ausgaben für das tägliche Essen (wenn überhaupt), Kleingeld für den Laundromat, eine einfache Metrofahrt kostet $2,50 in NYC, die Handyrechnung beträgt $60 im Monat (und das war der günstigste Tarif) und dann kommen noch diverse Ausgaben, falls ich mir mal was gönnen, möchte & Sonstiges. – So kann man sich ungefähr schon mal ausrechnen, was ein Leben hier so kostet. Und das wohl angemerkt als unbezahlte Praktikantin bei einem 12-h-Arbeitstag.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig die Augen öffnen, da ich zwar hier in einer tollen Stadt lebe, aber das die Realität meistens anders aussieht als auf den Instagram Bildern. Falls natürlich noch Fragen aufkommen sollten, schreibt mir gerne hier einen Kommentar und ich versuche so gut wie möglich alle zu beantworten, ich bitte auch um Geduld, denn im Vordergrund steht für mich in den nächsten 6 Monaten natürlich meine Arbeit! Danke für euer Verständnis und bis demnächst. Love, Alice.