Um euch nun einen Einblick in meine Reise vor einigen Wochen nach Australien zu geben, starte ich mit dem letzten Ziel dieses Abenteuers: Kangaroo Island. Wenn man zunächst an Australien denkt, denke ich vor allem, sofort an die Natur und die Tiere. Die seltensten Tiere der Welt, die gefährlichsten und giftigsten sowie wohl auch süßesten leben auf diesen großen Kontinent. Wilde Wellen in jedem Blauton, die durch die Gewalt der Winde und Mutter Natur nur so meterhoch aufgebauscht werden und wieder ineinander brechen. Ellenlange Strände, grau leuchtende Eukalyptusbäume, Koalas, die sich in den schützenden Kronen, ein Nickerchen gönnen und sich nicht vom Wind angestimmten Chor, aufwecken lassen.
Australien ist wahrlich vielfältig, vor allem wenn es um die Natur geht, aber auch Städte wie Adelaide in Südaustralien oder Melbourne in Victoria, sind wahre Magnetpunkte für Backpacker, aber auch Reiseverliebte wie mich. Nun starte ich meine Australien-Serie mit, natürlich, einem BUN BAO Video, frisch aus dem Computer und für euch nun auf Youtube:
Eines meiner liebsten Plätze und vor allem schönsten Momente in Australien war der Seal Bay Conservation Park im Flinders Chase National Park auf Kangaroo Island. Die endlos erscheinenden Straßen erstreckten sich über den ganzen Nationalpark wie eine riesige Anakonda, die letztendlich an die Küste und an Seal Bay führt. Ich hörte schon das Rauschen des Meeres in der Ferne und nur wenige Meter entfernt, war der Eingang zum Seal Bay Conservation Park. Dieser Strandabschnitt beherbergt die drittgrößte Seelöwenkolonie in Australien – kein Wunder, das dieser verwunschene Ort, so unberührt und die man nur aus Dokumentarfilm kennt, eines der beliebtesten Touristenziele ist.
Unser Tourguide Mary, geboren und aufgewachsen auf Kangaroo Island, erzählte uns von ihren Tagen, als Seal Bay noch nicht zu einem Conservation Park umfunktioniert wurde. Ihre Mutter habe noch damals mit den Seelöwen geschwommen, denn „sie waren einfach da“. Damals war es ganz normal für ihre Mutter und wahrscheinlich auch für sie, als sie noch ein junges Mädchen war, dass die Seelöwen mit ihnen dort ihre runden im wilden Meer zogen. So interessanter war es nun, dies mit eigenen Augen zu erleben.
Der Wind blies mir um die Ohren und auch mein Herz schlug vor Aufregung so schnell und so laut, das ich nur diese zwei Komponenten hörte, während ich meine Augen nach Seelöwen ausschau hielten. Nachdem man den Eingangsbereich mit seinem kleinen Souvenirshop und Café durchlaufen hat, ging es nun auf breite Holzstege, die mit ihren langen Beinen im weißen Sand des Seal Bay ihre Wurzeln geschlagen haben. Wir waren umgeben von hohen Büschen und einheimischen Pflanzen. Die Wege der Seelöwen, die sie sich nach der Zeit in die grünen Hügel, die vom Weiten wie weiße Adern aussehen, mit ihren großen Körpern durchgezogen haben, lies nur erahnen, was sich bald am Ende des Weges uns offenbaren wird.
Seal Bay Conservation Park, Kangaroo Island
Und da waren sie. Ganz gemütlich im, von der Sonne aufgewärmten Sand, eingekuschelt, eine Mutter und ihr Junges – und da! Noch ein Seelöwe! Da! Hier! Und noch einer! Von dem Steg aus hatte man einen gar vogelgleichen Blick auf die dicken süßen Robben, die sich kaum für die Touristen interessierten, als nur ein kurzer Augenaufschlag. Mit unserem Guide ging es für uns durch die Absperrung und an den Strand, wo noch weitere Seelöwen in der untergehenden Sonne, sich einen kleinen Schlaf gönnen. Der Sand war weich, warm und sehr tief. Mit meinen groben Schuhen konnte ich mich aber noch gut durch die Dünen kämpfen und genoss die Atmosphäre dieses magischen Momentes.
„Take only memories, leave only footprints.“ – kam mir in den Sinn, als ich einige Schuhabdrücke im Sand erkannte. Sie gingen nicht sehr nah an die schlafenden Seelöwen ran, denn die Guides, mit denen man nur an den Strand kann, hatten ein behutsames Auge auf die schlafenden Tiere gelegt. Wahrscheinlich auch gut so, vor allem da es immer noch wilde Tiere sind und diese nicht unbedingt Lust haben, für ein Selfie aus ihrem friedlichen Schlaf geweckt zu werden.
Seal Bay Conservation Park, Kangaroo Island
Seal Bay Rd, Kangaroo Island
SA 5221, Australien
Tel: +61 8 8553 4463
–
Mo-So: 9 – 17h
Preis: $$
(Tour: Erwachsene $33 / Kinder $19)
(Boardwalk: Erwachsene $16 / Kinder $10)
Das Glück einen Seelöwen von nächster Nähe zu sehen, hatten wir dennoch, denn als wir nur so unsere Handys und Kameras zückten, schlich sich ein junges und neugieriges Männchen von hinten heran und beschnupperte uns ganz aufmerksam. Bevor ich mich überhaupt umdrehen konnte, erschrak sich schon die Erste in unserer Gruppe und hüpfte erst einmal einige Meter weiter weg. Die Aufregung war groß, als die großen schwarzen und doch sehr süßen Augen uns neugierig anschauten. Er beschnupperte uns mit seiner großen Nase und seinen langen Schnurhaaren und bewegte gleichzeitig den Kopf hin und her. Nachdem, auf Anweisung des Guides, wir keine Interaktion zeigten (Anfassen verboten!), ging er weiter zu der schlafenden Gruppe von weiblichen Seelöwen, die auch nicht gerade interessiert an seiner Gesellschaft waren.
So entstanden auch die tollen Nahaufnahmen, vom männlichen Seelöwen und im Video (siehe oben) könnt ihr ihn auch in Bewegung erleben! Nun aber gibt es für euch einige Tipps sowie Dinge, die euch bei eurer kleinen Tour zum Seal Bay Conservation Park auf Kangaroo Island, weiterhelfen sollen:
- Beste Zeit: Vor allem vor 11 Uhr und nach 13 Uhr kann man mit weniger Menschen rechnen! Auch eine halbe Stunde, bevor der Park schließt, ist es sehr leer und man bekommt diese paradiesischen Bilder hin, wo es nur die Seelöwen, das Meer und man selbst gibt.
- Eintrittspreise: Es gibt zwei verschiedenen Touren, die man belegen kann. Ich selber habe die Tour mit dem Guide belegt, dafür kann man nämlich auch an den Strand und es gibt Wissenswertes von Einheimischen erklärt. Erwachsene bezahlen $33 und Kinder $19; Gruppenpreise können variieren. Die Boardwalk Tour, erlaubt euch selbstständig auf dem Holzsteg herumzulaufen, aber nicht an den Strand zu gehen. Erwachsene zahlen hier $16 und Kinder $10. Alle Preise sowie Tourtermine gibt es auf der offiziellen Seite.
- Da es immer noch wilde Tiere sind, weiß man nie, wie sie auf Menschen, laute Geräusche oder gar Gerüche reagieren. Deswegen gilt hier natürlich Respekt, gegenüber der Umwelt und den Tieren – oder wie es so schön heißt: „Take only memories, leave only footprints.“
- Achtet mal auf die kleinen Höhlen und Schlupflöcher, die die Seelöwen auf den Hügeln und Sanddünen gebaut haben – manchmal verstecken sich auch Walabis darin!
Ich hoffe, ich konnte euch euren Start in die Woche und vor allem dem nicht ganz so beliebten Montag, etwas erhellen und euch eine Freude mit den süßen Bildern der Seelöwen im Seal Bay Conservation Park machen! Freut euch zudem auf weitere spannende Blogpost und Videos aus Australien und verratet mir doch, wie ihr das BUN BAO Video findet! Love, Alice.
Photo: I heart Alice / Alice M. Huynh
*This trip was organized by Tourism Australia
*The opinions expressed here represent, as always, my own