Oh 2014, du warst ein verrücktes, abenteuerlichstes und auch spannendes Jahr! Ich bin gefallen, aufgestanden, wieder gefallen und bin stärker geworden! Ich habe erkannt was ich will, mehr zu mir selbst gefunden, mich auf dem Weg doch noch einmal verloren und meine Meinung wieder geändert – aber so sollte es doch sein, das Leben oder? Das Leben ist eine Achterbahn, mit Loopings, manchmal bleibt man auch stecken, kopfüber, bekommt Panik und man ist dann wieder erleichtert, wenn es kurz aufhört. Aber eigentlich geht es immer weiter und man wird süchtig nach Abenteuern und dem hoch und runter. Ich möchte nicht alles beschönigen oder gar negativ sehen, doch ich möchte dies realistisch wie möglich machen, denn so ist das Leben, mein Leben! Geprägt von Guten sowie schlechten Dingen.
Ich bereue wenige Dinge, Schritte, die ich falsch in eine Richtung gesetzt habe, Entscheidungen, die vielleicht nicht immer klug waren, helfen mir dabei mich zu entwickeln und jeder falsche Schritt ist wenigstens einer, den ich mache – und letztendlich vielleicht doch der Richtige? Das kann ich aber euch erst dann verraten, wenn ich alt bin, eine dicke Brille zum Schreiben brauche und auf mein Leben zurückblicke.
Ja, 2014 war einmalig. Ich erinnere mich noch so gut daran, wie ich im Februar am Flughafen in New York stand, mich tränenreich von meinem New Yorker verabschiedete. Ich habe ihn bei meinem 6-monatigen Aufenthalt in NYC für mein Praktikum bei Alexander Wang kennengelernt. Ich war auf den Bahamas Anfang des Jahres, es hat zwar die ersten 3 Tage geregnet, doch nach dem Regen kommt immer die Sonne. Zurück in Deutschland wartete ein Haufen Arbeit auf mich.
Zurück aus New York, zurück in die Realität? Nein, New York war irgendwie mehr Realität, als ich es erwartet habe. Ich habe im Praktikum vieles gelernt, über die wahre Welt der Mode, über Kreativität und über Träume. Träume sind Schäume, sagt man, und so wie dieser Traum angefangen hat, so schnell, um genauer zu sein, nach 3 Wochen, zerplatze die Blase, in der ich lebte. Die Wohnung war heruntergekommen, ich zahlte einen Haufen Geld, das Praktikum war ganz ok, aber nicht wie erwartet und irgendwie war New York doch nicht so prickelnd, wie in den Filmen und auf Fotos, denn dort zu wohnen und nur eine Woche dort sein ist was komplett anderes, vor allem wenn man alleine ist. Ich fiel, kam wieder hoch und dann fiel ich doch wieder in mein altes Kissen und heulte meine Augen aus. Aber so war es auch und ich würde sagen es war gut so, denn auch aus schlechten Erfahrungen kann man gute herausziehen.
Alleine meine Erfahrungsberichte und Co, kann man in meiner Kategorie „NEW YORK“ nachlesen, auch dort findet ihr mein Praktikumsbericht aus NYC etc.
Ich kam also wieder in meine heile Welt zurück, München, Uni und meine eigene Kollektion erschaffen. Rückblickend bin ich nicht 100% mit mir, doch wenn man das wäre, würde man ja irgendwie stehen bleiben nicht? Ich habe meine S/S 15 Kollektion der Findung des Weges gewidmet, weil ich meinen selber verloren hatte. Nach dem Praktikum wusste ich nicht mehr, wer ich wirklich bin, was ich möchte und ob es richtig ist, was ich mache. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich ihn jetzt gefunden habe, doch nach einem kleinen Irrweg, glaube ich, das ich wieder auf dem richtigen Pfad bin.
Doch wie das Leben so spielt, läuft die Zeit weiter und man wartet nicht auf einen. Irgendwie konnte ich mich aufrappeln durch die Unterstützung meiner Freunde und Familie! Man sollte sich sehr glücklich schätzen, wenn man Leute hat, die einen immer den Rücken stärken, aber auch immer eine Schulter freihaben, wenn es einem doch nicht gut geht. Wie das Leben eben spielt.
Die Zeit verflog und schon war mein New Yorker hier in Deutschland. Hier bei mir und es kam mir vor wie ein Traum, irgendwie surreal und wie ein Abenteuer. Ich buchte 2 Bahntickets, es ging nach Verona und nach Venedig und wir haben das Leben genossen, wie auch die Italiener es tun.
Und nach der Abgabe meiner Semesterkollektion kam auch schon der Sommer, er war heiß, frisch und aufregend. Voller Freundschaft, Ruhe! Doch wie im jedem Sommer gab es auch Gewitterwolken die aufgehen aber dann auch wieder verschwanden. Und so ist es auch bei der Freundschaft, am Ende merkt man dann auch erst wer wirklich zu einem gehört und wer nicht. Wer echte Absichten einer Freundschaft aufweist oder wer sich nur an einen anhängt, weil es Vorteile und Follower gibt. Ich bin dankbar dafür letztendlich doch auf einige zählen zu können und sagen zu können das Ich ihnen vertrauen kann. Auch die Erkenntnis, das man bei einigen Menschen falsch lag, als man zuvor von ihnen gedacht hat, bringt mich immer wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück und erinnert mich vor allem daran, was ich mir sehr oft sage: Ich möchte nicht das die Menschen mich verurteilen, also sollte ich das auch nicht von anderen tun.
Und im Sommer hätte ich mich eigentlich auf meine Bachelor-Kollektion vorbereiten sollen, doch wie es so ist, lief alles super in meinem Leben, doch die Kreativität und die Inspiration kam einfach nicht auf. Und somit versuchte ich es mir reisen: Thailand, Kambodscha, New York und Montreal waren innerhalb 2 Monaten durchgeklappert und es war einfach toll! Mit Freunden konnte ich interessante Länder entdecken, genauso viel Essen, wie ich es immer tue und in New York sowie Montreal, gab es dann noch Quality time mit meinem liebsten New Yorker.
Auch ein weiteres Highlight gab es dieses Jahr im August, der Youtube-Channel BUN BAO wurde von meiner lieben Freundin Aivy und mir ins Leben gerufen, auf dem wir nicht nur über uns berichten, sondern auch über Kunst, Mode und Reisen. Wir waren zusammen in Thailand sowie Kambodscha. Aivy ist Illustratorin und ich bringe die Mode sowie das Design mit ein, was uns als Team unschlagbar macht! Wer es also noch nicht gesehen haben sollte, sollte mal bei BUN BAO reinschauen.
Zudem war ich auch oft im TV zu sehen, mit meiner liebsten Freundin und Bloggerin Luisa Lion, wurde mit weiteren tollen Bloggerinnen in Paris sowie in der Normandie für den Blogwalk TV Spot gedreht! Alle Videos gibt es dazu auf unserem Youtube Channel BUN BAO.
Die Monate nach dem Reisen ging es dann wieder in die Uni, es mussten viele Dinge gemacht werden, vor allem da die Zeit mir auch irgendwie aus den Fingern glitt. Ich fand auch durch die tollen Reisen keine Inspiration, doch was wichtiger in diesem Moment für mich war, war das Ich mich ein Stück gefunden habe. Ich wollte Reisen, sehen, was die Welt zu bieten hat, ich mag es ungeschminkt zu sein, mich irgendwo hinzusetzten und einfach zu genießen. Die Natur als Inspiration aufzugreifen, das Leben leichter zu nehmen – vielleicht auch manchmal zu locker, doch man findet mit der Zeit ein Gleichgewicht.
Abschließen würde ich dieses Review gerne mit meiner Abschlusskollektion. Es gibt aber noch keine Bilder dazu, auch wenn das Shooting schon stattgefunden hatte und ich erst jetzt so richtig gemerkt habe, wie viel Unterstützung ich doch habe. Ich schätze mich sehr glücklich so viele gute Seelen zu kennen, die genau wissen, was man möchte, die einen verstehen und mich so auch akzeptieren, wie ich bin. Es auch mal akzeptieren, wenn ich mich wochenlang einsperre weil ich an der Kollektion arbeite und nicht böse ist wenn man sich mal gar nicht meldet. Natürlich begegnet man auf dem Weg viele Leute die einen nichts gutes Wünschen, einen täuschen und ausnutzen. Doch man kann, egal wie gut die Menschenkenntnis bei jedem ist, nach einer Zeit merken, wer wirklich für einen da ist. Ich schätze alle dieser Menschen, die ohne mit der Wimper zu zucken mir gesagt haben, dass sie mir helfen. Lange Telefonate, tränenreiche Erkenntnisse und einfach nur die bedingungslose Unterstützung rühren mich immer noch so sehr das Ich beim Schreiben dieser Review mir etwas Pipi in die Augen steigt. Doch lassen wir das Mal beiseite. Diese Abschlusskollektion ist genau das was ich schon lange gesucht habe: MICH.
Einfach zu sagen, ja das bin ich. Das ist das, was ich machen möchte, egal was man zu mir sagt, mich versucht runterzumachen, mich in eine Schublade steckt – ich beweise es mir, nicht denen, die denken ich muss es ihnen beweisen. Also könnt ihr darauf gespannt sein. Mehr darf ich dazu nicht zeigen, aber auch nicht verraten, denn dazugibt es im neuen Jahr einen neuen Post. Danke 2014 und vor allem den Menschen, die ich begegnen durfte und schon kannte, ihr habt mein Jahr zu dem gemacht, was es war: großartig! Danke!
Love, Alice.