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Ich bin im Jahr 1990 geboren und nach dem chinesischen Tierkreiszeichen somit ein Pferd im Element Gold/Metall. Was das nun mit meiner Zeit in Texas zu tun hat, ist nun etwas weit hergegriffen, könnte man meinen, aber auf dem zweiten Blick doch eigentlich nicht so weit entfernt. Ein weiterer Fun-Fact über mich (wenn man das denn Fun-Fact nennen kann) ist, dass ich eine wortwörtlich tierische Allergie gegen Tierhaare habe. Und welche Tiere, neben Kühen und Klapperschlangen, sind da besonders bekannt für Texas? Genau Pferde. Denn auf Pferdehaare reagiere ich unglaublich stark und da ist es wohl nicht verwunderlich, dass diese Allergie, welche mich seit Kindesbeinen an plagt, mir eine gewisse Art Furcht oder auch eher Respekt gegenüber Pferde eingetrichtert hat.

Doch ich wollte mir den Ritt durch die Prärie und vor allem zum Sonnenuntergang einfach nicht nehmen lassen – besonders nicht von meiner Tierhaarallergie. Bewaffnet mit einer Atemmaske, Asthma-Spray und Allergietabletten wagte ich mich auf mein Pferd namens Roja, welches vermutlich den Namen durch sein braunrotes Haar bekam. Roja zeigte sich unbegeistert von mir und läuft gemütlich hinter den anderen Pferden hinterher, während am Himmel die Sonne langsam untergeht. Die ganze Landschaft versinkt in ein warmes goldenes Licht und die Schatten der Pferde und Reiter werden immer länger und schmaler. Durch die tief stehende Sonne sieht es zudem aus als würden die Büsche an diesem Dezemberabend in Flammen stehen, obwohl beim Näheren betrachten diese kahl und trocken sind.

Wie ein Film-Abspann aus einen der alten Western-Spielfilme…

Unsere zwei waschechten Cowboys gehören nicht zu der gesprächigen Sorte, doch so passten sie perfekt in das Bild der wortkargen Alleingänger, welche die Einsamkeit in der rauen Landschaft von Texas mehr genießen als den Hustle & Bustle in der Großstadt. Als diese nun zum Galopp ansetzen, wirbelten die schlanken Beine der Pferde den trockenen Boden auf und ließen einige Staubwolken hinter sich, während man das hallende Echo der Hufen und rhythmischen Schritte in der Ferne hört. Diese Szene könnte direkt aus einem Film-Abspann aus einen der alten Western-Spielfilme stammen, in denen der Held des Films nun einsam mit seinem treuen Begleiter und Freund in der Ferne, der Sonne entgegen reitet, bevor in einer kursiven Schreibschrift die Wörter ‚The End‚ eingeblendet werden.

Bevor die Sonne am Horizont verschwand und die Nacht anbrach, waren wir wieder zurück bei den Pferdeställen. Mit beiden Beinen wieder auf der Erde bedankte ich mich bei Roja mit einem sanften Streicheln auf der weiß-gefleckten Stirn. Ich fühle mich ein wenig neben der Spur und fragte mich, ob dies wohl an der Kombination der Allergie und Tabletten lag, die während dem Reiten einige Tränen aus meinen Augen und Nase drückten. Wie aus einem kurzen Tagtraum erwacht, stolperte ich zu unserem Van, bevor ich mich in den Autositz fallen ließ und meine müden und tränende Augen langsam schloss. Nur wenige Sekunden später versank ich mit vielen neuen Eindrücken und einem Lächeln, erschöpft aber zufrieden in den Schlaf.

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Photo / Alice M. Huynh
*This trip was made possible thanks to Travel Texas.
*The opinions expressed here represent, as always, my own.